UNTITLED
(Deutscher Text weiter unten)
To be born into the food industry means death for animals. Most of them will be killed in slaughterhouses; yet, many won’t survive up until then and already die inside the breeding and fattening facilities. In the case of broiler chickens, around 45 million perish or are killed annually in Germany before they reach slaughter. The dead animals are collected in container shelters for pickup by animal corpse disposal companies.
In the context of the animal industry as a “Black Box,” these shelters, at first glance, appear to be yet another inaccessible place. However, structurally, they are often located right on the boundaries of animal facilities, potentially visible to the public. Quite involuntarily, thus, an everyday part of the industry becomes its own sore point, holding content also entirely unsuitable for its marketing campaigns. The gates regularly open; lifeless, bloody bodies change spaces. For a moment, the “Black Box” is revealed before the doors are closed again. Even after their death, the animals remain hidden and locked away.
→ Inspired by the book “War Porn” by Christoph Bangert and his thoughts on self-censorship, some of the particularly graphic images in the series are displayed in a smaller format, thus blunting their impact and leaving closer inspection to the viewer’s own decision.
DE
In der Lebensmittelindustrie geboren zu werden bedeutet für Tiere den Tod. Die meisten werden in den Schlachthäusern getötet. Andere überleben die Zeit bis dahin nicht und verenden bereits in den Zucht- und Mastanlagen. Am Beispiel von Masthühnern, ca. 45 Millionen jährlich in Deutschland. Die toten Tiere werden für die Abholung durch die „Tierkörperbeseitigung” in Container-Häuschen gesammelt.
Im Kontext der Tierindustrie als „Black Box”, erscheinen die Häuschen auf den ersten Blick wiederum selbst als ein weiterer unzugänglicher Ort. Strukturell bedingt befinden sie sich jedoch oft auf den Grundstücksgrenzen der Zucht-/Mastanlagen und sind damit für die Öffentlichkeit potenziell wahrnehmbar.
Ganz unfreiwillig wird damit ein alltäglicher Teil der Tierindustrie zu einem wunden Punkt derselben, mit Inhalten auch gänzlich ungeeignet für ihre Marketing-Kampagnen. Denn regelmäßig öffnen sich die Tore; leblose, blutige Körper wechseln die Räume. Für einen Moment offenbart sich die „Black Box”, bevor die Türen wieder verschlossen werden. Auch nach ihrem Tod bleiben die Tiere verborgen und weggesperrt.
→ Inspiriert durch das Buch „War Porn” von Christoph Bangert und seinen Gedanken zu Selbstzensur, werden einige der besonders grafischen Bilder der Serie verkleinert gezeigt, somit entschärft und die genauere Betrachtung bleibt eine eigene Entscheidung.